Martin mit Sam schreibt:

Über den Wunsch nach einem Goldendoodle als Blindenführhund für mich stießen meine Frau und ich im Internet auf die Seite der Blindenführhundschule Seitle. Nach einem Telefonat zwecks Austausches verschiedener Informationen beiderseits boten Wolfgang und Maria Seitle einen Besuch bei uns an und kamen dann relativ bald aus Bayern zu uns nach NRW und schauten sich unsere Verhältnisse und mich, den extrem sehbehinderten Menschen, genau an. Wolfgang Seitle versprach, sich verstärkt nach einem genügend großen Hund für mich 2 Meter-Mann umzuschauen.

Schon ein knappes halbes Jahr später wurden wir eingeladen, „unseren Hund“ anzuschauen und kennen zu lernen.

Bei unserem Besuch in Neuburg waren wir auf Anhieb begeistert von Sam, einem bildhübschen blonden Goldendoodle. Wir waren mindestens ebenso erfreut überrascht zu hören, dass wir Ihn zwei Monate später dann schon als voll ausgebildeten Führhund haben könnten, nachdem er schon ein Jahr in einer ausgewählten Patenfamilie grundausgebildet und in der Blindenführhundschule auch schon vier Monate trainiert worden war.

Dank eines entsprechenden ärztlichen Gutachtens und der notwendigen Formalitäten in Bezug auf Übernahme der Kosten durch Beihilfe und Versicherung konnten wir dann zügig einen Termin für die Einschulung in Neuburg vereinbaren.

Die zwei Wochen mit Sam im Hotel waren eine wunderbare Erfahrung und die beste Möglichkeit, vom ersten Tag an „zusammenzuwachsen“.

Die täglichen zweimal 90 Minuten mit Maria Seitle als unserer Trainerin waren intensiv und anstrengend für alle Beteiligten, aber mit Marias Hilfe und Fürsorge lernten wir zum einen die wunderbar geeignete „Trainingsstadt“ Neuburg kennen, zum anderen konnte Sam zeigen, wie hervorragend er zum Führhund ausgebildet war. Absolut zuverlässig und mit zum Teil stoischer Gelassenheit führte er mich um alle Hindernisse und an allen Tücken der Altstadt vorbei und durch den lauten Straßenverkehr der Neustadt hindurch. Bus – und Bahnfahren in Ingolstadt und lange Aufenthalte in großen Einkaufszentren waren für Sam eine Selbstverständlichkeit und ließen mich zunehmend mehr und mehr Vertrauen in ihn haben. Abends waren wir dann beide immer rechtschaffen müde nach der circa 12 km täglichen Wegstrecke.

Die bald darauf anschließende Woche Training in unserer Kleinstadt in Ostwestfalen war eben – so intensiv, aber nicht ganz so anstrengend, da die Zahl der Hindernisse und Tücken deutlich geringer ist als in Neuburg an der Donau.

Inzwischen kennt Sam jeden meiner üblichen Wege in und durch die Stadt und führt mich auf Kommando zu bestimmten Plätzen und Geschäften und vor allem auch sicher von überall her nach Hause.

Sam leistet mir im Alltag unschätzbare Dienste, ist ein wunderbarer Hausgenosse und wird von allen bewundert und bestaunt für seine Klugheit und Schönheit.

Mein besonderer Dank gilt Wolfgang und Maria Seitle für diesen großartig ausgebildeten Hund