Ausbildung eines Blindenführhundes
Nach dem Abschied von der Patenfamilie beginnt für die nun circa 14-18 Monate alten Junghunde der Ernst des Lebens. Der Hund kommt in das ihm bereits bekannte Umfeld zurück, wo er seine Welpenzeit unter der Geborgenheit seiner Mutter, der Zuneigung und verantwortungsvollen Betreuung unserer Familie und den Mitarbeitern verbrachte. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit fühlt er sich sofort wieder heimisch.
Die ca. sechs- bis neunmonatige Ausbildung beginnt damit, dass der Junghund mit dem Führgeschirr und den verschiedenen Hörzeichen vertraut gemacht wird. Nach und nach lernt er
- geradeaus zu führen,
- Richtungen zu ändern,
- Hindernisse am Boden, seitlich oder auch in Kopfhöhe des Menschen zu umgehen,
- an Treppen oder Bordsteinkanten, egal ob hoch oder ebenerdig, anzuhalten,
- auf Hörzeichen Fußgängerüberwege, Verkehrsampeln, Ein- und Ausgänge von Verkehrsmitteln oder Gebäuden und freie Sitzplätze aufzusuchen.
Das Training der künftigen Führhunde beginnen wir in ruhigen Wohngebiet. Die Ablenkungen und Umweltreize werden von Woche zu Woche durch Verlagerung der Trainingsorte gesteigert. Hierbei handelt es sich um die Städte Neuburg an der Donau, Ingolstadt, Augsburg und München. Es werden auch alle Großstadtelemente wie Bahnhöfe, U-Bahn, S-Bahn, Einkaufszentren und Fußgängerzonen trainiert.
Bei anhaltend schlechtem Wetter trainieren wir ganztätig am und im Flughafen München. Unter anderem werden hier zum Beispiel das Verweigern des Betretens von Rolltreppen- und Laufbändern, das Ausweichen bei Personenbegegnungen, das Aufsuchen von Nahzielen wie Treppen auf- oder abwärts, von Fahrstühlen, von Ein- und Ausgängen, von Schaltern, das Umgehen von Höhenhindernissen wie Absperrbändern vor Check-in-Schaltern, die Abgrundverweigerung am U-Bahnhof, das Begehen von offenen Treppen sowie Treppen mit Metallgitterstufen und das Begehen von Gitterrosten intensiv trainiert.
Das Training unserer Hunde basiert ausschließlich auf positiver Bestärkung. Ketten-, Würge-, Korallenhalsbänder oder sonstige Zwangshilfsmittel entsprechen nicht unserer Ausbildungsphilosophie und werden von uns seit Jahrzehnten strikt abgelehnt. Deshalb sind unsere Hunde auch stets liebevoll ausgeglichen, freudig verspielt, freundlich offen zu ihren Artgenossen und zu uns Menschen.
Überzeugen Sie sich selbst davon!
Die Ausbildung unserer Hunde entspricht den „Qualitätskriterien für Blindenführhunde“, veröffentlicht im Bundesanzeiger Nr. 117/1993 am 29.6.1993, in Verbindung mit den „Richtlinien für die Auswahl und Ausbildung von Führhunden …“ des DBV (heute DBSV) vom Dezember 1989.
Kosten für einen Blindenführhund
Die Kosten für einen Blindenführhund setzen sich unter anderem zusammen aus:
- Zucht und Aufzucht,
- Ausbildung (ca. 350 Stunden),
- Tierarztkosten,
- Pflege- und Futterkosten,
- Führhund-Zubehör,
- dreiwöchige Einschulung.
Auf Anfrage erstellen wir Ihnen gerne einen detaillierten Kostenvoranschlag.