1. Januar 2018

Gestern war meine Gespannprüfung. Nun habe ich auch einen Hund. Meinen aller ersten Blindenführhund.. Sie heißt Kira und schon jetzt weiß ich, dass sie der süßeste und intelligenteste aller Vierbeiner ist. Noch vor drei Jahren konnte ich mir kaum vorstellen, einen Hund zu halten. Das ist ein Lebewesen, das artgerecht gehalten werden sollte: mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Ich habe genug damit zu tun, meinen drei Kindern ein angemessenes zu Hause zu bieten. Und dann noch einen Hund anschaffen! Dass es Blindenführhunde gibt, die auch helfen, davon habe ich zwar gehört, konnte es mir jedoch nicht vorstellen, wie es im Alltag funktionieren sollte.

Ein Bekannter der Familie führte uns an die Thematik heran. Während einer langen Antragsbearbeitungszeit bei der Krankenkasse habe ich mich immer wieder damit auseinandergesetzt, Mir immer wieder die Frage gestellt, kriege ich es denn hin? Wie wird es sein, wenn der Hund da ist?

Fast zwei Jahre nach der Antragstellung sind vergangen. Sowohl während der Wartezeit und als es nun soweit war, war die Schule Seitle immer ein der treuer Ansprechpartner. Und nun haben wir unser Mädchen: Klug, gescheit und exzellent erzogen und ausgebildet Dank der Patenfamilie, in der unsere Kleine ihr erstes Lebensjahr verbracht hat, und natürlich dank der exzellenten Ausbildung an der Ausbildungsschule Seitle. Sie und ich: wir haben uns seit dem ersten Augenblick verstanden. Wenn sie im Dienst ist (d.h. wenn Sie das Geschirr an hat bei der Bewältigung der Wege und Strecken hilft), ist sie absolut und mit Freuden bei der Sache. Ich nehme sie mit zur Arbeit, wir gehen zusammen Einkaufen, wir bringen gemeinsam die Kinder zur Schule. Ich wusste nicht, dass es so einfach sein kann, so unproblematisch, Treppen, Hindernisse, auf meinen täglichen Wegen zu bewältigen. Ich sage nicht zu viel, wenn ich behaupte, von Anfang an herrschte absolutes Vertrauen zwischen uns beiden. Ich verlasse mich auf sie und das beruht auf Gegenseitigkeit.

Auch bei der Freizeit ist sie eine Bereicherung für uns alle, die Kinder verwöhnen sie nach Strich und Faden mit Streicheleinheiten und knuddeln. Es ist natürlich so, dass wie in jedem „Rudel“ und auch in jeder Wohngemeinschaft gewisse Regeln bestehen müssen. Daran arbeiten wir. Kira, mittlerweile umgetauft in Baghira (Dschungelbuch), ist bereits nach drei Wochen aus unserem Leben nicht wegzudenken. Vor allem für mich als blinde Mutter dreier Kinder und fest im Beruf stehend ist unser kleiner Liebling eine enorme Erleichterung und Bereicherung. Und eine unschätzbare Hilfe!

Helene (39 Jahre)

Diplom Psychologin